https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_der_andauernden_Kriege_und_bewaffneten_Konflikte

 

Zwei Monate Krieg

 

Zu Beginn wurde überall Empörung, Betroffenheit und Angst zum Ausdruck gebracht. Mir hat das erstmal die Sprache verschlagen. Weshalb kam es zu diesen massiven Reaktionen. Alle diese Empfindungen und Äußerungen sind berechtigt und wichtig. Doch gleichzeitig stellte sich mir die Frage: „Ist Krieg etwas Neues?“

 

"Es ist immer Krieg." Seit Jahrzehnten machen wir uns Sorgen um unsere Verwandten und Freund:innen in Konfliktregionen außerhalb Deutschlands. Und beobachten, dass Menschen hierzulande sehr wenig davon mitbekommen und Medien, wenn überhaupt, verkürzt und verzerrt darüber berichten. Zerstörung von Häusern, Raketenbeschuss, stundenweise Strom und Wasser, knappe Lebensmittel, Ausgangssperren, keine Fluchtmöglichkeit, Gewalt und Schikane durch Militärs ist in vielen Gebieten auf der Welt Alltag, zum Teil seit vielen Jahrzehnten. Das ist die Realität. Unsere Kinder sind damit groß geworden Angst, um ihre Familie zu haben. „Krieg ist nichts Neues.“ für uns.

 

Im weiteren Verlauf zu erkennen, dass der Umgang mit den Menschen, die nach Deutschland fliehen, unterschiedlich bewertet und gestaltet wird, je nachdem woher sie kommen, verletzt. Gerechtigkeit sieht anders aus.

 

Kinder, die in diesen Kriegen aufwachsen, direkt vor Ort oder im Exil, leiden. Wie sollen sie Frieden in ihre Zukunft tragen, wenn sie erleben, wie Menschenverachtung, Genozide und Gewalt zu ihrem Alltag dazugehören. Manchmal seit vielen Generationen. Die Ohnmacht nicht wirklich etwas gegen die sinnlose Gewalt und den Machtmissbrauch tun zu können, wo immer er stattfindet, ist schwer auszuhalten.

 

Solange unsere Entscheidungstragenden so wenig zum Frieden beitragen, werden wir mit unseren Kindern über Kriege, Gewalt, Ungerechtigkeit und Rassismus sprechen müssen.

 

Ein klein wenig Hoffnung gibt nur, das (in meiner Bubble) wachsende Bewusstsein für diese Ungerechtigkeiten und die lauter werdenden Forderungen nach politischen und gesellschaftlichen Veränderungen, die ein friedliches und gerechtes Miteinander ermöglichen.